Zitat von Hackel39 im Beitrag #12Kohl primäres Anliegen war es, Spuren zu hinterlassen.Das unterscheidet ihn nicht weiter von Graffiti- Sprühern und anderen bildenden Künstlern.Zur Einheit ist er getrieben worden einerseits von seinen späteren Spendern aus der Wirtschaft, welche die nachbarliche Billigkonkurrenz zu Recht fürchteten und andererseits durch die drohende Überlastung seines Sozialstaates durch die gefährlichen Flüchtlingsströme.Keinesfalls war es Kohls primäres Anliegen, Deutschland wieder zu vereinigen, vielmehr mußten die notwendigen Sicherungsmaßnahmen des westdeutschen Wohlstands so deklariert werden, daß es einen ethisch vertretbaren Hintergrund hatte, was sonst hätte man auch tun sollen.In seinen Reden vor 1989 waren nie und nimmer Einheitsfantasien auszumachen und auch mit der DDR- Regierung hatte man sich schon viel zu gut arrangiert als daß man mit derartigen Forderungen nach Mauerabriß und Grenzöffnungen einen solchen Partner als billigen Warenlieferanten vergrätzen würde. Das Thema deutsche Einheit war fuer die Etablierten seit 1948 eher ein Lippenbekenntnis um Waehler zu gewinnen als eine ernste politische Zielrichtung. Die Separatisten in Boon bevorzugten "Westeinbindung" der Einheit des eigenen Landes. Bei Brandt angefangen gab es die deutsche Einheit noch nicht mal mehr als Lippenbekenntnis. Und bei Kohl war es genau so. Aber Druck aus der Wirtschaft und eine drhende Niederlage bei der naechsten Wahl zwangen ihn sein Desinteresse an der deutschen Einheit wieder zu ueberdenken.
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